Schön, schöner, Hvar

Natürlich bekommt man in vielen Restaurants auch Čevapčići und Pljeskavica, typisch dalmatinische Gerichte aber sind das nicht. Auf Hvar isst man auf mediterrane Art. Gemüse wie Zucchini und Blitva (Mangold), leicht blanchiert, Fisch vom Grill oder als Fischsuppe, Fleisch eher vom Kalb, Rind oder Lamm als vom Schwein. Beliebte Vorspeisen sind Oktopussalat, dalmatinischer Schinken, Käse und Oliven. Leckere Desserts sind die Rozata und Mandeltorte.

Dazu werden heimische Weine eingeschenkt wie der rote Plavac und die Weißweine Bogdanuša ("von Gott gegeben") oder Pošip.

Gute Restaurants gibt es übrigens nicht nur in den Städten. Auch in den Dörfern im Inneren der Insel, in Dol und Vrisnik etwa, gibt es urige Landgaststätten, die unbedingt einen Ausflug lohnen. In Zavala bieten aber auch einige Privatleute an, gegen einen vereinbarten Preis für kleinere Gesellschaften zu kochen. Und wer heimische Weine oder Olivenöle verkosten will, hat dazu  reichlich Gelegenheit.

Über Jahrhunderte hinweg schlug das Herz Europas im Mittelmeerraum. Anders als heute lag Hvar damals nicht am Rande Europas, sondern war Teil dieser wirtschaftlichen und kulturellen Boomregion. Auf das Erbe aus dieser Zeit stößt man auf Schritt und Tritt.

Zu den bedeutendsten kulturellen Zeugnissen der Insel gehört das Feld von Stari Grad. Griechische Kolonisten haben es vor mehr als 2.400 Jahren angelegt. Seither werden hier ununterbrochen Wein, Oliven und Gemüse angebaut. Die knapp 1.400 Hektar große sogenannte Hora ist die größte und am besten erhaltene Fläche ihrer Art im ganzen Mittelmeerraum und steht auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste.

Hvar, die Hauptstadt der Insel, wurde jahrhundertelang von der Republik Venedig beherrscht. Markante Gebäude aus dieser Zeit sind das Arsenal, die Loggia und der Dom sowie mehrere Festungsanlagen. Im Arsenal ist das älteste öffentliche Theater des Balkanraums aus dem Jahr 1612 untergebracht. Zahlreiche Adelspaläste aus der Zeit der Renaissance und des Barock zeugen ebenso von der Blütezeit der Stadt wie der Sommersitz des kroatischen Dichters Hanibal Lucić. Zu den Orten, die einen Besuch lohnen, gehört auch der Palast des Petar Hektorović in Stari Grad.

Ein Gefühl für die Schönheit der mediterranen Kultur bekommt man aber auch schon bei einem Bummel durch die Gassen der Altstädte von Hvar, Stari Grad und Jelsa.

Radfahrer und Mountainbiker haben Hvar schon längst für sich entdeckt. Im Frühjahr und im Spätsommer und Herbst trifft man sie überall. Wanderern dagegen begegnet man nur vereinzelt. Dabei ist Hvar, vor allem im Westteil der Insel, von einem Netz von Wegen überzogen, die ideal zum Wandern sind.

Die ältesten erhaltenen Wege finden sich im Bereich des Feldes von Stari Grad. Einige stammen aus dem Mittelalter und sogar noch aus der Römerzeit. Viele Wege führen auf den sich an der Südseite der Insel entlang ziehenden Bergrücken. Hier liegt auch der Sveti Nikola. Er ist mit 626 Metern die höchste Erhebung der Insel und die zweithöchste auf den Inseln der kroatischen Adria. Wer hier wandert, hat immer das Festland, die Nachbarinseln und das Meer vor Augen. Im April und Mai macht die Frühjahrsblüte das Wandern zu einem besonderen Erlebnis und auch im Herbst zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite.

Wer keine weiten Strecken zurücklegen will, findet ebenso interessante Routen wie der ambitionierte Wanderer, der auch längere Strecken mit größeren Höhenunterschieden geht.